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Alte Maschinenträume und neue Einblicke in eine nahe Zukunft

Eine Sonderausstellung über KI im Deutschen Hygiene-Museum

Mensch – Maschine – Kultur – Bildung

Vom 6. November 2021 bis zum 28. August 2022 präsentiert das Deutsche Hygiene-Museum Dresden die neue Sonderausstellung Künstliche Intelligenz. Maschinen – Lernen – Menschheitsträume. Die umfangreiche Schau verspricht spannend zu werden nicht nur aufgrund der Vielzahl an beteiligten Künstler*innen und Kooperationspartnern (u. a. Ars Electronica und Tactical Tech), sondern auch aufgrund der wissenschaftlichen Begleitung und des Veranstaltungsprogramms, das die Besucher*innen erwartet.

„Faire“ KI?

Wie funktioniert maschinelles Lernen? Was unterscheidet KI von menschlicher Intelligenz? Welchen Nutzen können wir aus KI ziehen? Welchen Spielraum sollte KI bei kritischen Entscheidungen eingeräumt werden? Und ist es überhaupt möglich, KI-Systeme „fair“ zu gestalten und ihre „verantwortungsbewusste“ und „gemeinwohlorientiere“ Nutzung sicherzustellen?  Wie wollen wir KI künftig einsetzen? Dies sind einige der Fragen, die sich die Kuratorin und Projektleiterin Yasemin Keskintepe mit ihrem Team vorgenommen hat.

Computer- und Videoinstallationen

Auf 800 qm Ausstellungsfläche werden kulturhistorische Exponate sowie Computer- und Videoinstallationen zeitgenössischer Künstler*innen gezeigt, die sich alle um eine alte Frage der Menschheit drehen: Können Automaten und Maschinen unser Leben erleichtern und zugleich die großen Fragen des Lebens beantworten?

Über die globalen Infrastrukturen der KI

Angefangen von mittelalterlichen Handwaschautomaten und frühneuzeitlichen „Papiercomputern“ bis zu digitalen Prothesen, intelligenten Assistenzsystemen und digitalen Überwachungstechnologien zeigt die Ausstellung in fünf Abteilungen, wie die Vorstellungswelten vergangener Jahrhunderte bis heute nichts von ihrer Faszination eingebüßt haben, was intelligente Maschinen bereits heute leisten können, ohne sich wirklich vom Menschen entkoppeln zu können, wie die globalen Infrastrukturen der KI aussehen und wie KI heute unser Leben beeinflusst. In der Ausstellung ist beispielsweise ein Video der US-amerikanischen Künstlerin Mimi Onuoha zu sehen, das Fotos von den Orten und Arbeitsbedingungen der sog. Clickworker zeigt – und damit jenes Heer der prekär Beschäftigten sichtbar macht, die weltweit KI-Systeme trainieren, indem sie mit großer Geschwindigkeit Daten annotieren.

Darüber hinaus lädt die Ausstellung die Besucher*innen dazu ein, an vielen Stationen selbst Erfahrungen mit KI zu machen. Etwa indem sie Daten annotieren, einer KI dabei helfen, Muster zu erkennen oder einer KI das Autofahren beibringen.   

Umfangreiches Begleitprogramm

Während der Ausstellung findet ein umfangreiches Begleitprogramm statt, das im Januar 2022 veröffentlicht wird. Unter dem Titel „Wenn Maschinen Zukunft träumen“ fand vom 12. bis 14. November 2021 bereits ein Festival zur Künstlichen Intelligenz statt. Es beschäftigte sich jenseits der stereotypen Vorstellungen mit der Frage, wie der Einsatz von KI produktiv und kreativ gelingen kann.  

In einer Begleitpublikation zur Ausstellung versammeln die Kunstwissenschaftlerin Yasemin Keskintepe und die Soziologin und Technikhistorikerin Anke Woschech zahlreiche Beiträge zur Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Träume über Maschinen und Künstliche Intelligenz. 

Bibliographische Angaben:
Keskintepe, Yasemin; Woschech, Anke (Hrsg.) (2021): Künstliche Intelligenz/ Artificial Intelligence. Maschinen Lernen Menschheitsträume/ Machine Learning Human Dreams, Göttingen: Wallstein.