Gemeinsames Erinnern. Herausforderungen für eine milieuübergreifende, plurale Erinnerungskultur
Programm
9:30 Uhr
Ankommen und Anmeldung vor Ort und digital
10 Uhr
Grußworte
Katrin Unger, Gedenkstätte Bergen-Belsen (digital)
Martin Gerlach, Türkische Gemeinde in Deutschland
10:10 Uhr
Begrüßung – Prof. Dr. Susanne Keuchel, Akademie der Kulturellen Bildung
10:20 Uhr
Vortragsimpuls I (digital)
Kollektives Gedächtnis und Erinnerungskulturen: eine interdisziplinäre Perspektive – Prof. Dr. Wulf Kansteiner, Aarhus University
10:40 Uhr
Vortragsimpuls II
Kulturelle Bildung und Gedenkstättenarbeit: Herausforderungen für eine milieuübergreifende plurale Gestaltung von Erinnerungskultur(en) – Prof. Dr. Bünyamin Werker, Hochschule Hannover
11:10 Uhr
Murmelgespräche und Austausch bei Kaffee und Tee
11:30 Uhr
Aus der Praxis: Projektvorstellungen
- Mit Leipelt stolpern/ weristhans.com – eine digitale Spurensuche – Eva Ritter-Steindorf / Marco Antonio Reyes Loredo, Hirn und Wanst, Hamburg
- „Sound in Silence“ (digital) – Dr. Matthias Heyl, Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
12:20 Uhr
Mittagspause
13:20 Uhr
Parallele Themenforen
- ‚Erinnern heißt Vergegenwärtigen, heißt nicht Identifikation!‘ – Theaterpädagogische Interventionen in der Erinnerungsarbeit – Andreas Schmid, Theaterkunst Köln (digital)
- An die Shoah auf TikTok erinnern? Soziale Medien und partizipatives Gedächtnis – Dr. Iris Groschek, Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte (hybrid)
- Die Hingucker – Zivilcourage üben – Dina Peppmöller, Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg (digital)
15:15 Uhr
Tee- und Kaffeepause
15:45 Uhr
WDR3 Forum – Podiumsgespräch „Gemeinsames Gedenken: Plurale Erinnerungskultur in der Migrationsgesellschaft?“ mit Kasm Cesmedi (Landesrat der Roma NRW), Dr. Iris Groschek (Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte), Prof. Dr. Susanne Keuchel (Akademie der Kulturellen Bildung), Kenan Kücük (Multikulturelles Forum), Dr. Ulrike Schrader (Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal) | Moderation: Prof. Dr. Bünyamin Werker
16:45 Uhr
Ausblick und Verabschiedung
Programmänderungen vorbehalten.
Kursinhalt und Buchung
Anmeldung
Die Teilnahme ist kostenfrei. Fahrtkosten können auf Anfrage erstattet werden. Jetzt anmelden über das >>> Anmeldeformular.
Hybride Fachkonferenz der programmbegleitenden Qualitätsentwicklung (PROQUA) „Kultur macht stark”
Aufgrund seiner besonderen Geschichte werden Erinnerung und Aufarbeitung in Deutschland seit Jahrzehnten großgeschrieben – speziell, wenn es um die kritische Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus geht. Der deutsche Weg der Vergangenheitskonfrontation beim Aufbau einer besseren Zukunft gilt oft als vorbildlich. Doch seit einiger Zeit stellt sich zunehmend die Frage, wie Erinnerungskultur in der Migrationsgesellschaft zeitgemäß gestaltet werden kann: wer erinnert an was und aus welcher Perspektive? Dabei geht es nicht nur um die Erinnerung der NS-Zeit. Dies betrifft den öffentlichen Umgang mit der Geschichte der DDR oder die fehlende Aufarbeitung der deutschen Kolonialvergangenheit. Die wiederholte Betitelung rechter Anschläge als Einzelfall bis hin zur anhaltenden Diskriminierung von Minderheiten wie Sinti und Roma oder LGBTTIQ*-Personen in historischen Debatten ist ebenfalls kritisch zu hinterfragen.
Wie sieht also gutes gemeinsames Erinnern in einer vielfältigen, postmigrantischen Gesellschaft aus? Können wir jungen Menschen über kreativ-künstlerische und digitale Formen neue Zugänge zur Erinnerungskultur eröffnen? Die Fachkonferenz greift unterschiedliche Perspektiven auf und diskutiert, wie kulturelle Narrative für unsere Geschichte, Gegenwart und Zukunft gemeinsam gestalten werden können.
Die Fachkonferenz findet mit Unterstützung des Arbeitskreises Gedenkstättenpädagogik und der Türkischen Gemeinde in Deutschland statt und richtet sich an Fachkräfte aus Kultur-, Bildungs- und Sozialarbeit, Museen und Gedenkstätten, Soziokulturellen Zentren, Migrantenorganisationen, Freiwilligen- und Jugendorganisationen sowie weitere Interessierte.