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Gemeinsames Erinnern. Herausforderungen für eine milieuübergreifende, plurale Erinnerungskultur

08.11.2022
09:30 – 17:00 Uhr
Tagung

Programm

9:30 Uhr
Ankommen und Anmeldung vor Ort und digital

10 Uhr
Grußworte
Katrin Unger, Gedenkstätte Bergen-Belsen (digital)
Martin Gerlach, Türkische Gemeinde in Deutschland

10:10 Uhr       
Begrüßung – Prof. Dr. Susanne Keuchel, Akademie der Kulturellen Bildung

10:20 Uhr      
Vortragsimpuls I (digital)
Kollektives Gedächtnis und Erinnerungskulturen: eine interdisziplinäre PerspektiveProf. Dr. Wulf Kansteiner, Aarhus University

10:40 Uhr      
Vortragsimpuls II
Kulturelle Bildung und Gedenkstättenarbeit: Herausforderungen für eine milieuübergreifende plurale Gestaltung von Erinnerungskultur(en) Prof. Dr. Bünyamin Werker, Hochschule Hannover

11:10 Uhr      
Murmelgespräche und Austausch bei Kaffee und Tee

11:30 Uhr      
Aus der Praxis: Projektvorstellungen

  • Mit Leipelt stolpern/ weristhans.com – eine digitale Spurensuche – Eva Ritter-Steindorf / Marco Antonio Reyes Loredo, Hirn und Wanst, Hamburg
  • „Sound in Silence“ (digital) – Dr. Matthias Heyl, Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück

12:20 Uhr       
Mittagspause

13:20 Uhr      
Parallele Themenforen

  • ‚Erinnern heißt Vergegenwärtigen, heißt nicht Identifikation!‘ – Theaterpädagogische Interventionen in der Erinnerungsarbeit – Andreas Schmid, Theaterkunst Köln (digital)
  • An die Shoah auf TikTok erinnern? Soziale Medien und partizipatives Gedächtnis – Dr. Iris Groschek, Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte (hybrid)
  • Die Hingucker – Zivilcourage üben – Dina Peppmöller, Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg (digital)

15:15 Uhr       
Tee- und Kaffeepause

15:45 Uhr      
WDR3 Forum – Podiumsgespräch „Gemeinsames Gedenken: Plurale Erinnerungskultur in der Migrationsgesellschaft?“ mit Kasm Cesmedi (Landesrat der Roma NRW), Dr. Iris Groschek (Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte), Prof. Dr. Susanne Keuchel (Akademie der Kulturellen Bildung), Kenan Kücük (Multikulturelles Forum), Dr. Ulrike Schrader (Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal) | Moderation: Prof. Dr. Bünyamin Werker

16:45 Uhr      
Ausblick und Verabschiedung

Programmänderungen vorbehalten.

Kursinhalt und Buchung

Anmeldung

Die Teilnahme ist kostenfrei. Fahrtkosten können auf Anfrage erstattet werden. Jetzt anmelden über das >>> Anmeldeformular.

Hybride Fachkonferenz der programmbegleitenden Qualitätsentwicklung (PROQUA) „Kultur macht stark”

Aufgrund seiner besonderen Geschichte werden Erinnerung und Aufarbeitung in Deutschland seit Jahrzehnten großgeschrieben – speziell, wenn es um die kritische Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus geht. Der deutsche Weg der Vergangenheitskonfrontation beim Aufbau einer besseren Zukunft gilt oft als vorbildlich. Doch seit einiger Zeit stellt sich zunehmend die Frage, wie Erinnerungskultur in der Migrationsgesellschaft zeitgemäß gestaltet werden kann: wer erinnert an was und aus welcher Perspektive? Dabei geht es nicht nur um die Erinnerung der NS-Zeit. Dies betrifft den öffentlichen Umgang mit der Geschichte der DDR oder die fehlende Aufarbeitung der deutschen Kolonialvergangenheit. Die wiederholte Betitelung rechter Anschläge als Einzelfall bis hin zur anhaltenden Diskriminierung von Minderheiten wie Sinti und Roma oder LGBTTIQ*-Personen in historischen Debatten ist ebenfalls kritisch zu hinterfragen.

Wie sieht also gutes gemeinsames Erinnern in einer vielfältigen, postmigrantischen Gesellschaft aus? Können wir jungen Menschen über kreativ-künstlerische und digitale Formen neue Zugänge zur Erinnerungskultur eröffnen? Die Fachkonferenz greift unterschiedliche Perspektiven auf und diskutiert, wie kulturelle Narrative für unsere Geschichte, Gegenwart und Zukunft gemeinsam gestalten werden können.

Die Fachkonferenz findet mit Unterstützung des Arbeitskreises Gedenkstättenpädagogik und der Türkischen Gemeinde in Deutschland statt und richtet sich an Fachkräfte aus Kultur-, Bildungs- und Sozialarbeit, Museen und Gedenkstätten, Soziokulturellen Zentren, Migrantenorganisationen, Freiwilligen- und Jugendorganisationen sowie weitere Interessierte.