Interkulturelle Lesereihe: Lesung und Gespräch mit Olga Martynova
Kursinhalt und Buchung
Hinweis
Der Eintritt ist frei. Einlass beginnt um 18:30 Uhr.
Ort
Zentralbibliothek Remscheid
Scharffstraße 4–6
42853 Remscheid
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In der Interkulturellen Lesereihe ist diesmal die Autorin Olga Martynova zu Gast. Sie liest aus ihrem 2023 erschienenen Essay „Gespräch über die Trauer“.
Olga Martynova, in Sibirien geboren und in Leningrad aufgewachsen zog 1991 mit ihrem Mann, dem russischen Dichter Oleg Jurjew, nach Deutschland. Sie veröffentlichte bisher sieben Bücher und schreibt Beiträge für die ZEIT, die Frankfurter Rundschau und die Neue Züricher Zeitung. Zu ihren zahlreichen Auszeichnungen zählen der Adelbert-von Chamisso-Preis, der Roswitha-Preis, der Ingeborg-Bachmann-Preis und der Berliner Buchpreis. Sie ist Mitglied des PEN und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung sowie der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz. In ihrem Romandebüt „Sogar Papageien überleben uns“ (2011) schilderte Martynova in assoziativer und poetischer Form die großen Umbrüche im Sozialsystem Russlands vom Zarenreich bis hin zur Perestroijka. Es folgten die Romane „Mörikes Schlüsselbein“ und „Der Engelherd“. Seit 2012 veröffentlichte sie zudem zahlreiche (preisgekrönte) Essays.
Nach dem Tod ihres Mannes schrieb Martynova vier Jahre lang an ihrem Essay „Gespräch über die Trauer“. Darin ergründet sie, wie andere Menschen mit etwas, mit dem man eigentlich nicht umgehen kann und das zugleich unumgänglich ist: Wie lebt man, wenn man plötzlich zum Fußvolk im riesigen Heer der Trauernden gehört und über das Unbegreifliche reflektiert. In ihrer Trauer begibt sie sich in ein ebenso intimes wie kluges „Gespräch“ mit Trauernden vergangener Epochen von der antiken Mythologie bis hin zur Gegenwartsliteratur – nicht zuletzt mit berühmten Texten über Trauer und Tod von Roland Barthes, über Elias Canetti und Emmanuel Lévinas, bis Joan Didion.
Im Februar 2023 widmete sich Martynova in einem weiteren Essay „Der Krieg und die Trauer“ dem Grauen des aktuellen Krieges zwischen Russland und der Ukraine und fragt, was helfen kann, wenn das eigene Leben von elementaren Verlusten bedroht wird? Ihre Antwort findet sie in der Kunst, die zwar nicht heilt, aber hilft.
Moderation: Dr. Jutta Höfel, Wolfgang Luge