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Netzwerk Kultur und Inklusion stellt kulturelle Bildungsprogramme auf den Prüfstand

Wie steht es um die gleichberechtigte Förderung der Kulturellen Bildung von Menschen mit und ohne Behinderung in den Programmen des Bundes und der Länder? Die 6. Netzwerktagung Kultur und Inklusion beleuchtete anhand einer empirischen Untersuchung kultureller Bildungsprogramme für Kinder und Jugendliche am 18. März, wie Fördermaßnahmen optimiert und welche begleitenden Schritte ergriffen werden müssen.
 

Die Tagung des von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) geförderten Netzwerks fand wegen der Corona-Maßnahmen als Online-Veranstaltung statt. Eingeladen waren Fachkräfte der Kulturellen Bildung aus den Kulturverwaltungen, Mitarbeiter*innen der Bundes- und Landesprogramme und anderer Organisationen zur Förderung Kultureller Bildung sowie Expert*innen aus der inklusiven Kulturpraxis.
 
Begleitend zur Fachtagung wurde eine Befragung der Kulturellen Bildungsprogramme für Kinder und Jugendliche von Bund und Ländern mit Unterstützung der Kultusministerkonferenz initiiert. Erste Zwischenergebnisse stellte die Direktorin der Akademie der Kulturellen Bildung auf der Tagung mit einer sehr ernüchternden Bilanz vor: „Die Zwischenergebnisse zeigen, dass die bisher erfassten kulturellen Bildungsprogramme versuchen, viele Kinder und Jugendliche, auch aus sozialen Brennpunkten, einzubinden. Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung werden jedoch mit ihren besonderen Bedürfnissen oftmals nicht explizit mitgedacht“, so Prof. Dr. Susanne Keuchel.
 
Mit Anregungen aus Theorie und Praxis sowie in Formaten des Dialogs nahm die Tagung Förderprogramme unter Aspekten wie Barrierefreiheit und Chancengleichheit in den Blick und diskutierte, wie Menschen mit Behinderung sowohl als Projektleitende als auch Teilnehmende erreicht werden.
 
Am Nachmittag arbeiteten Mitarbeiter*innen von drei kulturellen Bildungsprogrammen und Expert*innen für Kulturelle Bildung und Inklusion gemeinsam mit Teilnehmenden der Tagung an einer Neuakzentuierung von Förderprogrammen. Aus den Ergebnissen erarbeitet das Netzwerk Kultur und Inklusion konkrete Empfehlungen für die Ausrichtung der Förderungen. Zwei Workshops untersuchten zudem Ansatzpunkte und Verbesserungspotential bei der Beantragung von Projektförderungen.
 
„Der heutige Tag mit all den Expert*innen hat ein unglaubliches Erfahrungswissen in Bezug auf die Gestaltung von Barrierefreiheit und Teilhabe zusammengetragen. Wissen allein genügt freilich nicht.  Jetzt geht es darum, dieses Wissen zu bündeln und, verbunden mit politischen Forderungen und konkreten Anregungen, in die Breite der Kulturellen Bildung und Kulturpolitik zu bringen“, so Prof. Dr. Irmgard Merkt im Fazit der Tagung.
 
Über das Bundesnetzwerk Kultur und Inklusion
Das Bundesnetzwerk Kultur und Inklusion engagiert sich für die kulturelle Teilhabe von Menschen mit Behinderung und setzt sich für Veränderungen auf struktureller Ebene ein. Der Blick des Netzwerks richtet sich dabei nicht nur auf kulturelle Partizipation, sondern schließt die Rezeption und künstlerische Produktion mit ein. Das Netzwerk wird durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) gefördert. Träger sind die Akademie der Kulturellen Bildung des Bundes und des Landes NRW in Kooperation mit dem Verein InTakt e.V.