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Podcasts – das Medium der Stunde

Illustration zu Coronaviren

In Zeiten, in denen Menschen Abstand halten und sich räumlich voneinander distanzieren, erlebt ein Medium seine große Stunde, mit dem vielleicht nicht jede*r gerechnet hat: Podcasts sind in aller Munde – und das, obwohl (oder weil?) sie völlig ohne Bilder auskommen und allein auf die Kraft der Sprache setzen. Ganz reduziert, ganz simpel: anderen zuhören, die etwas erzählen, erklären oder miteinander sprechen. Nicht selten entsteht dabei über mehrere Folgen ein Gefühl von Vertrautheit. Fast als ob man dabei sitzt, wenn sich zwei Freund*innen unterhalten. So einfach kann das sein – und so sensationell gut.

Podcasts erzeugen ein Gefühl von Verbundenheit und Nähe, wo Videochats aus Wohnzimmern derzeit schmerzhaft vor Augen führen, was es bedeutet, isoliert zu sein und sich nicht treffen zu können. Ganz anders wirkt auf viele die Intimität von vertrauten Stimmen, die im Podcast miteinander sprechen oder sich direkt an ihre Follower*innen wenden: Zwar bist Du allein zu Hause, so die Message, aber per Podcast stehen wir in Kontakt. Wer Podcasts hört, kann Nähe und Gemeinschaft aus sicherer Distanz erfahren. Podcasts tragen so dazu bei, die Zeit des ‚Physical Distancing‘ besser durchzuhalten. Das gilt übrigens auch für die Produktion. Viele der Podcasts entstehen aus sicherer Entfernung: Um einen Podcast aufzuzeichnen, ist es nicht notwendig, sich zu treffen. Es reicht, wenn die Gesprächspartner*innen über das Telefon oder über Videochats miteinander verbunden sind und sie das Gespräch beispielsweise per App aufzeichnen.

Podcasts können sowohl informieren als auch unterhalten, nicht selten tun sie beides gleichzeitig. „Das Coole an Podcasts ist: Podcasts sind so etwas wie extrem freies Radio“, erklärt Charlotte Roche, eine der erfolgreichsten Podcaster*innen in Deutschland. Und weil Podcasts außerdem technisch so leicht umzusetzen sind, kann wirklich jede*r Podcaster*in werden und dabei frei bestimmen, über welches Thema sie*er wann, wie oft und wie lange mit wem auch immer sprechen möchte. In dieser Freiheit von Formatvorgaben, zeitlichen Beschränkungen und Quotenzielen – Podcasts werden nicht selten ganz bewusst für spezielle Zielgruppen und Nischen abseits des Mainstreams produziert – liegt ihre Attraktivität. Und das nicht nur für Unterhaltungskünstler*innen, sondern auch für Wissenschaftler*innen und Journalist*innen, die ohne Zeitdruck Zusammenhänge und Hintergründe erklären möchten – und nicht zuletzt für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen – selbst in Kitas werden längst Podcasts produziert.

→ Kurs-Tipp: „On Air gehen! Podcasting für Einsteiger*innen!“ 22.9. – 24.9.2021

Autor*in: Dr. Julia Abel