User first! Kinder- und Jugendbibliotheken diskutieren Fragen des gesellschaftlichen Wandels
Unter dem Motto „User First! – Kinder- und Jugendbibliotheken im gesellschaftlichen Kontext“ fand vom 22. – 25. Februar in der Akademie der Kulturellen Bildung die 3. Fachkonferenz Kinder- und Jugendbibliotheken statt. Die Tagung nahm aktuelle Bedürfnisse und neue Anforderungen seit der Pandemie in den Fokus und blickte dabei vor allem auf bessere Teilhabemöglichkeiten und eine verstärkte Zielgruppenorientierung.
„Es war uns in diesem Jahr besonders wichtig, der Zielgruppe Jugend gerecht zu werden. Sie wird als vermeintlich schwerer zu begeisternde Zielgruppe oft vernachlässigt. Nach den Strapazen und Entbehrungen während der Pandemie wollten wir einen Schwerpunkt setzen für die Bedarfe und Bedürfnisse eines anspruchsvollen und wichtigen Lebensabschnittes“, sagt Mareen Reichardt, Vorsitzende der Kommission Kinder- und Jugendbibliotheken im Deutschen Bibliotheksverband.
Die Konferenz bot der Fachcommunity ein vielfältiges Angebot an Vorträgen, Workshops und Austauschformaten. Diese reichten von Förderung für schwach Lesende, über medien- und bibliothekspädagogische Angebote sowie Teilhabe an digitalen Kulturtechniken wie Coding und Robotik bis Schutzkonzepte für Prävention und Kindeswohl. Dabei standen besonders Kinder und Jugendliche aus marginalisierten Bevölkerungsgruppen und einkommensschwachen Familien im Fokus. Im Gespräch mit der Kinderbuchautorin Andrea Karimé lotete Dr. Julia Abel (Akademie der Kulturellen Bildung) Identifikationsmöglichkeiten durch Diversität und Repräsentation im Kinder- und Jugendbuch aus.
Die Tagung diskutierte vor diesem Hintergrund aktuelle und neue Arbeitsaufträge für die Kinder- und Jugendbibliotheken. Die Fachkonferenz Kinder- und Jugendbibliotheken bot somit einen wichtigen Austausch für Bibliothekar*innen und setzte praxisorientierte Impulse für eine zielgruppengerechte Bibliotheksarbeit.
„Die Pandemie hat Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung in besonderer Weise belastet. Wir müssen gute Wege finden, neben der Schaffung digitaler Schnittstellen auch wieder die Bereitschaft zur analogen gesellschaftlichen Teilhabe zu stärken. Dies gilt vor allem für die jungen Jahrgänge, die aufgrund der Pandemie wenig Erfahrungswerte mit Dritten Orten wie Bibliotheken sammeln konnten“, so Prof. Dr. Susanne Keuchel, Direktorin der Akademie der Kulturellen Bildung.