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Are you a woman? Ausstellung in Essen sensibilisiert für tradierte Frauenbilder in neuen Technologien

Are you a woman? Ausstellung in Essen sensibilisiert für tradierte Frauenbilder in neuen Technologien

Künstliche Stimmen, etwa KI-basierte Sprachassistenten wie Alexa, Cortana oder Siri, aber auch Navigations- oder Suchmaschinen-Assistenten wie etwa Ms. Dewey, sind häufig weiblich konnotiert. Wie im Falle von Ms. Dewey spielen dabei nicht selten bestimmte Frauenbilder und sexuelles Begehren eine große Rolle. Dabei ist es kein Zufall, das ausgerechnet weibliche Stimmen eine Dienstleistung anbieten. Aus feministischer Sicht beruhen diese Bilder auf patriarchalen, sexistischen und rassistischen Strukturen.

KI und Geschlecht

Bilder von „Weiblichkeit“, die in KI-basierten Audio-Bots und selbstlernenden Systemen fortgeschrieben werden, hinterfragt aus feministischer Sicht eine Ausstellung im Kunstverein Ruhr in Essen. Noch bis zum 13. Februar zeigt die in Berlin und New York lebende Künstlerin Nadja Verena Marcin eine KI-basierte Rauminstallation, in deren Zentrum der Audio-Bot #SOPHYGRAY steht. #SOPHYGRAY ist von KI-spezialisierten Forscher*innen aus Soziologie, Linguistik, Literatur, Kulturwissenschaften und Informatik darauf trainiert worden, mit Besucher*innen zu kommunizieren. Der Bot kann Unterhaltungen über Identität, Kunst, Rollenzuschreibungen und Feminismus führen. Sein Wissen speist sich aus Texten wichtiger Theoretikerinnen. Darunter sind die US-amerikanische Schriftstellerin Audre Lorde, die Philosophin und Aktivistin Silvia Federici, die Anthropologin Anna Lowenhaupt-Tsing, die kanadische Politik- und Kulturwissenschaftlerin Bonnie Honig, die Literaturwissenschaftlerin und Autorin bell hooks oder die Naturwissenschaftshistorikerin und Frauenforscherin Donna Haraway.

Sensibilisierung für Sprach- und Handlungsmuster

#SOPHYGRAY thematisiert die Fallstricke von Künstlicher Intelligenz und die Widersprüchlichkeit tradierter Bilder in der Kunst-, Konsum- und Lebenswelt. Sie kritisiert die Nutzung weiblicher Stimmen in intelligenten Technologien. Die Ausstellung sensibilisiert für Klischees und überkommene Sprach- und Handlungsmuster und entlarvt Stereotypisierungen. Der Audio-Bot ist Teil einer raumgreifenden Mixed-Media-Installation, die aus zwei Videoprojektionen besteht. Diese zeigen die Künstlerin in einer Doppelrolle als Maschine und Mensch.

Nach dem 13. Februar 2022 wird die Installation in einer Reihe von internationalen Ausstellungshäusern gezeigt. Sie wird u. a. durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Ort der Ausstellung ist der Kunstverein Ruhr e. V., Kopstadtplatz 12, 45127 Essen http://www.kunstvereinruhr.de/.

Die Öffnungszeiten sind:
Dienstag bis Freitag: 12 bis 18 Uhr
Samstag und Sonntag: 14 bis 17 Uhr