
Fachbereich Baukultur
Überblick
Kann Architektur einen Witz machen oder böse gucken? Kann ein Gebäude uns den Weg weisen oder in die Irre führen? Kann ein Platz uns einladen? Gibt es verbotene Orte – auch ohne Schild, Zaun oder Mauer? Was macht unsere gebaute Umwelt mit uns und was machen wir in und aus ihr? Welche Möglichkeitenräume eröffnen sich in räumlichen Figurationen und warten darauf, von uns verwirklicht zu werden?
Baukulturelle Bildung bedeutet, die gebaute Umwelt zu lesen, zu dekonstruieren und neu zu denken. Sie eröffnet neue Perspektiven und Handlungsräume. Es gilt, unseren Raumpraktiken nachzuspüren, sie zu hinterfragen, Position zu beziehen, mitzureden und mitzugestalten. Baukulturelle Bildung ist auch Demokratiebildung, sie schafft Raum für Emanzipation und Partizipation: Die Frage danach, wie wir zusammenleben wollen, wird hier ausgehandelt. Empathie, Solidarität und Weitblick sind Schlüsselkompetenzen, die in der gemeinsamen Auseinandersetzung mit und Gestaltung von Raum eingeübt werden können. Baukulturelle Bildung beschränkt sich dabei nicht nur auf einzelne Gebäude, sie umfasst auch Raumplanung, partizipative Stadt- und Landschaftsplanung, Erinnerungskultur und neue Perspektiven der postmigrantischen Gesellschaft.
Als Vermittler*innen Baukultureller Bildung unterliegen wir dabei den gleichen Bedingungen wie unsere Adressat*innen. Baukulturelle Bildung kann deshalb nur ein offener, relationaler Prozess sein, in dem alle Beteiligten voneinander und miteinander lernen. Dieser offene Prozess beginnt idealerweise im Fachbereich Baukultur. Wir freuen uns auf Sie!
Qualifizierungen im Fachbereich Baukultur
Kurse und Fortbildungen, die bald starten:
Baustoff Lehm
Kopenhagen – mobile Stadt, Kunst und das gute Leben
Das Baukultur-Picknick
Gebauter und ungebauter Raum
Unser gesamtes Kursangebot im Fachbereich
Aktuelles aus dem Fachbereich
- Räume voller Welt – Baukulturelle Bildung an der Akademie
- Programm 2023 erschienen: Grenzen im Fokus
- Qualifizierung Unartig-urban: Werkstatt-Gespräch mit Davide Brocchi
- Fachbereich Baukultur beim Dialogforum Kulturelle Bildung
Team

Dr. Kawthar El-Qasem
Studium der Architektur (FHD), Aufbaustudium Baukunst an der Kunstakademie Düsseldorf und Promotion an der Bauhaus-Universität Weimar (Sozialwissenschaftliche Stadtforschung). Forschung und Veröffentlichung zur palästinensischen mündlichen Überlieferung. Tätigkeiten in Architekturbüros, in der Anti-Rassismus-Arbeit, in Demokratie- und Bildungsprojekten in Kooperation mit verschiedenen Trägern, zuletzt für die Opferberatung Rheinland. Lehrtätigkeit an der Hochschule Düsseldorf. Internationale Vortragstätigkeit. Vorstandsmitglied der Occupational Science Europe.
Gastdozent*innen

Dr. Kerstin Meißner
Dr. phil. Kerstin Meißner ist Erziehungswissenschaftlerin. Sie forscht, lehrt und arbeitet an den Schnittstellen zwischen Kritischer Pädagogik, Kultureller Praxis und Philosophie. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Relationale Theorie, Zugehörigkeit als soziale Praxis, Kritische Rassismusforschung, Kulturelle und Politische Bildung sowie Sound/Auralität.

Michael Schaaf
Studium des Bauingenieurwesens (FH Köln), staatl. anerkannter Baubiologe IBN. Vertiefung in Lehmbauseminar „Nubische Tonne bis Pisé -Technik“ auf dem Gelände des Forschungslabors für Experimentelles Bauen (FEB)/Uni Kassel. Volontariat am Institute of Bioarchitecture and Ecology (IBE), Südindien (Auroville). Schwerpunkte u.a.: „Wattle and daub“ Leichtlehmbauweise. Kurse und Projekte für EarthArchitecture, Zusammenarbeit im Rahmen von LehmErlebniswelt mit Familienbildungsstätten, Kitas, Museum Schloss Rheydt, Volkshochschulen und Hochschule Niederrhein / Projekt Margarethengarten – Lehmofenbauseminar. Mitglied im Dachverband Lehm e.V., Diplom Yogalehrer (GQKG).

Dr. Judith Schäfer
Dr. phil. Judith Schäfer lebt und arbeitet als Autorin, Konzeptkünstlerin und Dramaturgin in Bochum. Ihre Hauptarbeitsgebiete sind Text, Raum, Medien-Narrationen und ästhetische Arbeit zwischen Kunst und Forschung.
Foto: Frank Schemmann

Barbara von Jagow
Barbara von Jagow ist freie Kuratorin und Baukulturvermittlerin. Gleichzeitig arbeitet sie in der Koordinierungsstelle Kultureller Bildung im Kulturreferat der LH München. Sie machte 2005 ihr Diplom in Architektur an der Bauhaus Universität Weimar und ist außerdem gelernte Schreinerin. Neben Tätigkeiten in Architekturbüros war Barbara von Jagow Referentin für Bildung Kunst und Natur der Stiftung Nantesbuch gGmbH. Gemeinsam mit JAS – Jugend Architektur Stadt e.V. hat sie verschiedene Vorhaben baukultureller Bildung umgesetzt. Mittlerweile ist sie im Vorstand von JAS e.V. und initiiert immer noch gerne Projekte in Architektur, Stadt, Design und Landschaft.
Foto: Constanze Fruth Fotografie